26. August 2013

SG Nürnberg gibt CGZP-Anwendern Recht

Die 9. Kam­mer des SG Nürn­berg hat am 22.08.2013 durch Urteil einen Beitrags­bescheid der Deutschen Renten­ver­sicherung Bund über CGZP- Nach­forderun­gen aufge­hoben (Az.: S 9 R 1014/12).

Der stre­it­ge­gen­ständliche Beitrags­bescheid betraf den regelmäßi­gen Prü­fungszeitraum vom 01.12.2005 bis 31.12.2009. Die Deutsche Renten­ver­sicherung Bund hat­te jedoch bere­its 2007 und 2011 in der reg­ulären Beitragsprü­fung BP-Beschei­de erlassen. Diese Beschei­de waren bestand­skräftig geworden.

Die 9. Kam­mer des SG Nürn­berg hat den CGZP-Bescheid aufge­hoben, da die Nach­forderung von Beitra­gen nur nach § 45 SGB X möglich ist, wenn der Zeitraum bere­its zuvor Gegen­stand ein­er früheren Betrieb­sprü­fung war (vgl. LSG Bay­ern, Urt. v. 31.07.2012 – L 5 R 345/12 B ER). § 45 SGB X regelt insoweit einen Fall des beson­deren Ver­trauenss­chutzes auf­grund ein­er binden­den Ver­wal­tungsentschei­dung. Die Voraus­set­zun­gen des § 45 SGB X für die Aufhe­bung waren im konkreten Fall nicht einge­hal­ten. Zwar enthielt der CGZP-Beitrags­bescheid den von der Deutschen Renten­ver­sicherung stan­dard­mäßi­gen Hin­weis auf die CGZP-Prob­lematik, nach Auf­fas­sung des SG Nürn­berg war dieser Hin­weis aber zu unbestimmt.

Bei dem Urteil han­delt es um die erste Entschei­dung in der Haupt­sache zur CGZP-Prob­lematik in Bay­ern. Die Entschei­dung ist nicht recht­skräftig. Die Vertreter der Deutschen Renten­ver­sicherung Bund haben bere­its angekündigt, Rechtsmit­tel einzule­gen.

Prozessvertreter der Kläger waren Rechtsanwälte/Fachanwälte für Arbeit­srecht Dr. Cor­nelius Popp/Jan Kreuzer (Erlanger Treu­hand Gruppe): www.eth-law.de